Die nachtaktiven Vögel sind an Orten anzutreffen, an denen es die meisten Menschen friert: Friedhöfe, alte Bäume, Ruinen, Kirchen.
Im Mittelalter galt der Waldkauz als “Totenvogel”. Auffallend oft war er nämlich zur Stelle, wenn ein Mensch im Sterben lag. Und sein “Ku-witt“ deutete man damals als “komm-mit” (ins Jenseits).
Um den Tod abzuschrecken, stellte man den Käuzen nach, tötete sie und nagelte sie an die Haustür.
So machen das Menschen eben mit dem, was sie fürchten.
Es gibt einen Haufen dieser menschlichen Vorstellungen davon, was getan werden kann, damit etwas so läuft, wie gewünscht.
Einen ganzen, mächtigen Haufen.
Geh nicht her und stelle das infrage. Das es Lösungen gibt. Auch, wenn eben genagelt werden muss, nicht wahr?
Angst bringt eine grauenvolle Fratze im Menschsein hervor. Oft schlimmer, als die Gefahr selbst ist, ist dann aber der reagierende menschliche Wahnsinn.
Mein Freund Kautz hier und ich beobachten täglich diesen Kampf.
Er tobt in Dir und in mir.
