Gut gemeint statt ehrlich ausgesprochen. Dem Schlechten die Ketten angelegt. Die Waage gehalten. Zwischen dem Ertragen können, dem Vertragen können, dem dann Austragen müssen. Weil einfach den Mund zulassen, nicht möglich war.
So hat der Mensch seine Aussprache verzerrt und leidet still. Böse Energien spuken in Gedanken. Was wohl alles unausgesprochen ist? Wohl nicht gesagt wurde? Aber dennoch gedacht. Eine andauernde Unruhe gesellt sich zur Unsicherheit. Zur Unzufriedenheit. Stille.
Jemanden ansprechen. Etwas aussprechen. Die Zunge frei lassen. Mit wem geht das schon? Bei wem darf man das denn? Das lässt man besser. Du kannst doch nicht einfach etwas dazu sagen. Nicht nicht aufhören etwas dazu zu sagen. Das geht Dich nichts an. Da halt Dich besser raus. Sei doch leise!
Und wenn die einzige Chance ist, nicht aufzuhören, es anzusprechen? Wenn der Ton, die Melodie der Stimme, die Geräusche der eigenen Erstickungsanfälle an dem, was da feststeckt, dabei behilflich ist, sich zu er-lösen? Zu verstehen, was da eigentlich so behindert. Wenn es erst mal nur gesagt ist, auch wenn vielleicht nicht ausgesprochen. Aber vielleicht aufgeschrieben?
Um es anzuschauen und anzunehmen. Vielleicht ist es nicht richtig. Vielleicht nicht nett. Vielleicht nicht mal sehr wichtig. Aber es ist Teil einer Melodie Deiner inneren Welt. Deiner Wahrnehmung. Deines Bewusstseins und dem zuzuhören, was da spricht, dem zu begegnen, kann Dich völlig verändern. Zu beobachten, wie Du urteilst. Was Dich schmerzt. Wohin Du Dich flüchtest, während Du begründest, was Du sagst.
